Altgeräte fit für eine neue Runde

IT-Refurbishing

3. Juli 2013, 15:16 Uhr | Helmuth Ziegler, Redaktionsbüro Ziegler
© bb-net media

Aus Umweltsicht lohnt es sich, die Lebensdauer von IT-Geräten möglichst lange auszudehnen. Ein wirkungsvoller Ansatz hierbei ist die professionelle Überholung, Modernisierung und Neuvermarktung, das so genannte Refurbishing.

Das Öko-Institut hat gemeinsam mit Forschern der Fraunhofer-Gesellschaft ermittelt, dass die Herstellungsphase eines Notebooks für mehr als die Hälfte der Gesamttreibhausgasemissionen des Gerätes verantwortlich ist. Wenn demnach ein Anwender ein altes Notebook gegen ein neues, um zehn Prozent energieeffizienteres austauscht, erweist er dem Klima noch lange keinen Dienst: Der Umweltaufwand bei der Produktion des neuen Gerätes ist so hoch, dass es annähernd 90 Jahre lang betrieben werden müsste, damit sich aus Sicht der Umwelt ein Gewinn einstellt. Die Wissenschaftler kommen zu dem Schluss, dass es ökologisch höchst sinnvoll ist, Maßnahmen zu ergreifen, um die Lebensdauer von Notebooks zu erhöhen.

Eine dieser Maßnahmen ist das Refurbishing. Im Gegensatz zum Recycling, bei dem Materialien als Rohstoffe zur Herstellung neuer Produkte dienen, werden beim Refurbishing die Produkte selbst überarbeitet und fit gemacht für einen erneuten Einsatz. Laut dem zur Finanzgruppe der Volksbanken Raiffeisenbanken gehörenden IT-Finanzierer Bürofachhandels-Leasing (BFL) ist die Akzeptanz von wiederaufbereiteter Hardware in den letzten Jahren enorm gestiegen.

Zwei Jahre alt und schon abgeschrieben

Ergiebige Quellen für gebrauchte, aber intakte Hardware sind zum Beispiel Gewerbebetriebe, Industrieunternehmen und Behörden. Im Gegensatz zu Privatpersonen nutzen diese ihre Notebooks und PCs nicht, bis sie komplett veraltet oder kaputt sind. Schon nach zwei oder drei Jahren gelten die Geräte als betriebswirtschaftlich abgeschrieben oder ihre Leasingphase läuft ab.

Dann kommen die Refurbisher ins Spiel, wie zum Beispiel die "bb-net media". Das im unterfränkischen Schweinfurt ansässige Unternehmen bereitet pro Jahr rund 70 000 Einheiten auf – im Wesentlichen Notebooks und PCs, außerdem Displays, Tablet-Computer, Workstations und Serversysteme. Viele Kunden treten direkt an die Firma heran, entweder auf Empfehlung oder über die Homepage. Außerdem beteiligt sich das Unternehmen an Ausschreibungen und arbeitet mit Rollout-Firmen zusammen. Unter einem Rollout versteht man den großflächigen Austausch der Computerhardware eines Unternehmens bei einem Generationswechsel der Rechner. Die Durchführung wird oft an externe Dienstleister vergeben.

Je nach Modell und Ausstattung zahlen die IT-Refurbisher beim Ankauf der Gebrauchtware bis zu 30 Prozent des ehemaligen Neupreises. Gerade im Vergleich zu den Alternativen ist dies recht lukrativ: Die Abgabe an ein Recycling-Unternehmen kann durch zu entrichtende Entsorgungskosten schnell zu einem Draufzahlgeschäft werden und Finanzdienstleister gewähren beim IT-Rückkauf maximal fünf Prozent des Anschaffungspreises.

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